Aus Unterwasserfotos das Beste rausholen

Mein letzter großer Urlaub führte mich in ein weit entferntes Paradies mitten im indischen Ozean. Auf der kleinen Insel CocoPalm im Baa-Atoll der Malediven durfte ich für zwei Wochen die Seele baumeln lassen und die tolle Unterwasserwelt des hauseigenen Korallenriffs erkunden.

Anflug auf Cocopalm

Mit relativ einfachen Kamera-Equipment ist es mir auf meinen Schnorchelausflügen gelungen eine Reihe beeindruckender Unterwasserfotos zu machen.

Kamera-Equipment

Als Kamera diente eine Canon IXUS 265 HS aus dem Jahr 2014 und als Unterwassergehäuse kam ein einfaches Produkt in Form eines Plastikbeutels mit integrierten Bullauge für die Kameralinse zum Einsatz. Eine aktuelle Version dieses Unterwassergehäuses kann zum kleinen Preis bei Amazon erstehen.

Canon IXUS-Digitalkamera mit Unterwasser-Pack

In voller Montur mit Taucherbrille, Schnorchel und Schwimmweste machte ich mich fast täglich auf ins Wasser und schwamm in Richtung Hausriff. Die Kamera im Plastikbeutel um den Hals immer griffbereit durfte dabei nicht fehlen.

Die Schwierigkeit bei Unterwasseraufnahmen mit derart einfachen Equipment ist es, die Fische auch wirklich vor die Linse zu bekommen. Durch die helle Sonneneinstrahlung und Spiegelung im Wasser ist auf dem kleinen Kameramonitor kaum etwas zu erkennen. Um brauchbare Fotos der verschiedenen zum Teil sehr flinken Meeresbewohner zu knipsen, empfiehlt es sich gänzlich auf das Zoom zu verzichten oder maximal leicht heranzuzoomen und einfach mehrfach in kurzen Abständen den Auslöser zu betätigen.

Ich experimentierte zusätzlich mit dem eingebauten Blitz, jedoch war in den meisten Fällen das Licht der einfallenden Sonnenstrahlen ausreichend, um in geringer Wassertiefe gut belichtete Fotos hinzubekommen. Meistens war es sogar besser den Blitz überhaupt zu deaktivieren, um ein Überbelichten der Fotos zu vermeiden. Nur für Aufnahmen ab einer Wassertiefe von einem Meter schaltete ich dann den Blitz hinzu.

Neben eine Vielzahl an tropischen Fischen bekam ich auch Nemo inklusive Nachwuchs in seiner Anemone und einen beeindruckend großen Schwarm von Doktorfischen vor die Linse.

Nemo in seiner Anemone mit Nachwuchs
Schwarm von Doktorfischen

Ich machte in diesem Urlaub insgesamt um die 300 Unterwasserfotos, wobei es dann nur ein kleiner Prozentsatz wirklich in die BestOf-Sammlung schaffte, aber ich war trotzdem überrascht, dass ich mit so einfacher und günstiger Kameraausstattung so tolle Fotos hinbekommen habe.

Nachbearbeitung

Die guten Resultate der hier gezeigten Fotos verdanke ich aber zusätzlich noch den mächtigen Bildbearbeitungsprogrammen (Snapseed und Photoshop), mit welchen ich neben der Auswahl des besten Ausschnitts vor allem den Grauschleier und Grünstich aus den Fotos entfernen konnte und zum Teil einen manuellen Weißabgleich und weitere Farbanpassungen durchführte.

Die nachfolgende Slideshow zeigt die wichtigsten durchgeführten Schritte vom Rohbild bis hin zum fertig nachbearbeiteten Foto anhand eines meiner Lieblingsfotos.

Original

Nachbearbeitung mit Snapseed

Zuschneiden (Snapseed)
Feinabstimmung – automatisch (Snapseed)
Farbkontrast – automatisch (Snapseed)
Weißabgleich – manuell (Snapseed)

Beim manuellen Weißabgleich sucht man sich einen sehr hellen Bildbereich, welcher dem natürlichen Weißton am nähesten kommt und definiert diesen als Referenz-Weiß. Das Farbspektrum des restlichen Bildes wird dann anhand dieses Referenzwertes angepasst und erzeugt in den meisten Fällen ein natürlicheres Bild.

HDR Scape: Natur, Filterstärke: +15 (Snapseed)

Vor allem Google’s HDR-Scape-Funktion ist es zu verdanken, dass man den graun-/grünlichen Schleier aus den Foto bekommt und so ein wesentlich klareres Bild erhält. Bei der Filterstärke gilt, weniger ist oft mehr, setzt diesen Filter also mit Maß und Ziel ein, sonst ergeben sich teilweise sehr unrealistisch wirkende Fotos.

Nachbearbeitung mit Adobe Photoshop

Auto-Farbton (Photoshop)

Endergebnis

Ergebnisvariante A: Auto-Kontrast, Auto-Farbe (Photoshop)
Ergebnisvariante B: Auto-Farbe, Auto-Kontrast, Auto-Farbton (Photoshop)

Je nachdem in welcher Reihenfolge die Auto-Korrekturoptionen im Photoshop angewandt werden, ergibt sich ein farblich leicht unterschiedliches Endergebnis. Für welche Endvariante ihr euch entscheidet, bleibt dann euch überlassen.

Obwohl mich die Bearbeitungsfunktionen von Snapseed und deren einfache Anwendung schon ziemlich begeistert haben, war ich doch erstaunt, dass das anschließende Anwenden der Auto-Filter im Photoshop das Endergebnis noch einen gewaltigen Schritt verbesserte.

Dieses nachbearbeitete Unterwasserfoto (Ergebnisvariante A) hat es dann sogar in die Entwicklung eines Foto-Schneidebretts geschafft.

Die Schönheit der Unterwasserwelt auf dem persönlichen Küchenschneidebrett

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag ein bisschen Urlaubsfeeling auf eure Bildschirme zaubern und euch auch den einen oder anderen Tipp für euren nächsten Schnorchelurlaub mitgeben.

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